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entwässert. Vor der Eindeckung mit Corbit-Balsam wurden die Schnitte drei mal
kurz in Xylol 100% getaucht.
2.6.1.2.2 Immunhistochemische Färbung des Zytokins TGF-ß1
Für das Versuchsprotokoll 1, sieben Tage nach Induktion der Anti-Thy-1-
Glomerulonephritis wurde eine Färbung des Zytokins TGF-ß angefertigt. Zur
immunhistologischen Darstellung von TGF-ß1 wurde eine modifizierte APAAP
(Alkalische Phosphatase Anti Alkalische Phosphatase)-Färbung verwendet.
Hierzu wurde zur Detektion des gebundenen Primärantikörpers ein mit einem
Polymer konjugierter Sekundärantikörper benutzt, an welches das für die
sichtbare Farbreaktion notwendige Enzym Alkalische Phosphatase mehrfach
gekoppelt wurde. Auf diese Weise kann eine Verstärkung des Farbsignales
erzielt werden und Antigene, die nur schwach ausgeprägt sind, deutlicher
dargestellt werden. Vor der Färbung musste ein TBS (Tris Buffered Saline)-
Puffer hergestellt werden. Dazu wurde zunächst eine Stammlösung bestehend
aus zwei Komponenten angesetzt: Stammlösung A: Herstellung einer 0,5 M
Tris-Lösung, bestehend aus 60,55 g Tris-Base/ 1 l a.dem.. Stammlösung B:
Herstellung einer 1,5 M NaCl-Lösung, bestehend aus 87,66 g NaCl/ 1 l a.dem..
Die Stammlösungen wurden bei 4°C aufbewahrt, vor Gebrauch im Verhältnis
1+1+8 Teile a.dem. angesetzt und mittels 5 M HCl-Lösung auf pH 7,6
eingestellt. Die immunhistologische TGF-ß1-Färbung wurde am Paraffinschnitt
in einer feuchten Kammer bei Raumtemperatur durchgeführt. Es erfolgte
zunächst die Entparaffinisierung, das Einbringen der Schnitte in die
absteigende Alkoholreihe und Kochen in Zitratpuffer wie oben beschrieben.
Dann wurden die Gewebestückchen auf den Objektträgern mit einem Fettstift
(DAKO Pen™, DAKO Cytomation, Hamburg, Deutschland) umkreist und in
TBS-Puffer eingestellt. Anschließend wurden die Schnitte für 30 min mit
inaktiviertem fetalem Kälberserum (Biochrom AG, Berlin, Deutschland) (30 min
bei 65°C) inkubiert. Es folgte eine 30 minütige Inkubation mit einem
polyklonalen Primärantikörper Rabbit-anti-Rat-TGF-ß1 (SantaCruz,
Biotechnology, Inc. Heidelberg, Deutschland). Der Antikörper wurde zuvor im
Verhältnis 1:25 mit einem Antikörperverdünnungsmedium (1Teil inaktiviertes
fetales Kälberserum, 1 Teil RPMI-Medium, 8 Teile a.dest.) verdünnt. Auf den
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Objektträgern befanden sich drei Schnitte. Ein Schnitt diente jeweils als
Negativ-Kontrolle und wurde anstelle des Primärantikörpers mit
Antikörperverdünnungsmedium inkubiert. Nach der Inkubation wurde mit TBS-
Puffer gespült. Es folgte eine 30 minütige Inkubation mit dem
Sekundärantikörper Goat-anti-Rabbit EnVision™ Alkalische Phosphatase
(DAKO Cytomation, Hamburg, Deutschland). Dann wurde erneut mit TBS-
Puffer gespült und die Schnitte mit dem Substrat-Chromogen Fast Red (Fast
Red Kit, DAKO Cytomation, Hamburg, Deutschland) versetzt. Das Substrat
wurde nach Angaben des Herstellers angesetzt. Die Intensität der Färbung
wurde mikroskopisch kontrolliert. Die Färbedauer betrug 5 min bis zur
Entwicklung eines intensiv roten Farbsignals. Die Färbung wurde durch Spülen
mit aqua dem. gestoppt. Die Kernfärbung erfolgte in Mayers Hämatoxillin für
eine Dauer von 10 min. Abschließend wurden die Schnitte für 10 min unter
fließendem Leitungswasser gebläut und in einem wässrigen Eindeckmedium
(ImmuMount™, Shandon,
Pittsburgh, USA) luftblasenfrei eingedeckt.
2.6.1.3 Histologische Auswertung
Die mikroskopischen Auswertungen wurden mit einem Lichtmikroskop in einem
verblindeten Modus durchgeführt, wie er in anderen Arbeiten bereits publiziert
wurde [65]. Dazu wurden jeweils 25 Glomeruli pro Schnitt untersucht. Der
prozentuale Anteil der Bereiche des Glomerulus, die von Matrix eingenommen
waren wurde von 0-100% bewertet. Von allen pro Schnitt bewerteten Glomeruli
wurde anschließend der Mittelwert gebildet. Die Auswertung erfolgte durch
einen unabhängigen Untersucher, der über die Gruppenzugehörigkeit nicht
informiert war.
2.6.2 ELISA – Enzym Linked Immuno Sorbent Assay
Zum spezifischen Nachweis auch kleiner Mengen von Zytokinen und Proteinen
kam die ELISA-Methode [68] zur Anwendung. Bei den verwendeten ELISA
handelte es sich um kompetitive ELISA. Eine absorbierende Mikrotiterplatte
wurde mit dem zu bestimmenden Antigen beschichtet. Alle freien
Bindungsstellen der Mikrotiterplatte wurden zur Verhinderung von
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unspezifischer Bindung und Absorbtion des Primärantikörpers oder des
Antigens der Probe mit Bovinen Serum Albumin verdeckt. Bei Zugabe der
Proben und des Primärantikörpers in die so vorbereitete Platte konkurrierte das
Antigen der Probe mit dem Antigen, das an die Platte gebunden hat, um die
Bindungsstellen des Primärantikörpers. Bei dem Primärantikörper handelt es
sich um einen spezifischen monoklonalen Antikörper gegen das zu
bestimmende Protein. Zur quantitativen Bestimmung der Menge an spezifisch
gebundenem Primärantikörper muss der Anteil an Antikörpern, der nicht
spezifisch oder gar nicht gebunden hat, aus der Platte entfernt werden. Dies
geschieht durch mehrmaliges Waschen. Ein Sekundärantikörper, der polyklonal
ist und sich gegen den Primärantikörper richtet, ermöglicht es, die spezifischen
Bindungen zu detektieren. Der Sekundärantikörper wurde in diesem Fall mit
einem Enzym gekoppelt. Dadurch war es möglich, die Menge des gebundenen
Sekundärantikörpers anhand des Substratumsatzes zu ermitteln. Unspezifisch
oder ungebundene Sekundärantikörper wurden wieder durch Waschen entfernt.
Der Umsatz an Substrat ist durch eine Farbentwicklung erkennbar, die sich
durch die Messung der Absorbtionszunahme genau bestimmen lässt. Durch die
Verwendung von Antigenlösungen mit bekannter Konzentration in einer
Standardkurve ist die Konzentration in der Probe berechenbar. Nach dem
Prinzip des kompetitiven ELISA zeigten die Proben mit der geringsten
Konzentration an dem zu messenden Protein die höchste Extinktion und die
Proben mit hohen Konzentrationen entsprechend niedrigere Werte. Die
Messung der Extinktion erfolgte mit Hilfe eines Plattenphotometers. Das
Softwareprogramm BioLinx 2.10 (Dynatech, Denkendorf, Deutschland) erstellte
anhand der gemessenen Extinktionswerte der Standardlösungen eine
Standardkurve. Je nach ELISA erfolgte eine lineare oder logarithmische
Auftragung der Extinktion auf der X-Achse und der Konzentration auf der Y-
Achse, um eine lineare oder sigmoidale Standardkurve zu erzeugen. Mit Hilfe
der durch das Programm erzeugten Standardkurve konnte die Konzentration
des zu messenden Proteins in der Probe berechnet werden.
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