33
E * f * 40
= RNA
1000
Abb. 2: Formel für die Berechnung des RNA-Konzentration in µg/ml
Diese Werte wurden der folgenden RT-PCR zu Grunde gelegt.
2.6.6 RT-PCR
Die PCR ist eine etablierte Methode zur Genanalyse, die es ermöglicht, auch
kleine Mengen von DNA zu untersuchen. Von dem zu untersuchenden
Genabschnitt werden eine so hohe Anzahl von Kopien angefertigt, so dass das
Amplifikat analysierbar wird. Die PCR beruht auf drei wesentlichen Schritten.
Als erstes wird die DNA so stark erhitzt, dass sich die beiden Doppelstränge
von einander trennen. Dieser Schritt heißt Denaturierung. Anschließend wird
die Reaktionstemperatur soweit gesenkt (annealing temperature), dass sich vor
bzw. hinter dem zu untersuchenden Genabschnitt jeweils individuelle
Primerpaare anlagern können. Primer sind Oligonucleotide, die etwa 15-30
Basenpaare umfassen und als Starthilfe für die Synthese des komplementären
Strages benötigt werden. Sie flankieren jeweils die gewünschte Region in der
Ziel-DNA. In dem dritten Arbeitsschritt wird die Temperatur auf den otimalen
Arbeitsablauf der in die Reaktion eingebrachten DNA-Polymerase eingestellt,
die eine komplementäre Kopie des Bereiches zwischen den beiden
Primerpaaren anfertigt. Anschließend beginnt der Zyklus von neuem mit der
Denaturierung. Dieses Vorgehen ermöglicht eine Verdopplung des
Gensegments bei jedem Zyklus.
Die hier verwendete RT-PCR ist eine gängige Methode zu Untersuchung von
messengerRNA-Genexpression. Durch das Enzym Reverse Transkriptase (RT)
wird die isolierte RNA in komplementäre DNA (cDNA) umgeschrieben, da die
RNA selbst für die PCR nicht thermostabil genug ist.
34
2.6.6.1 Reverse Transkriptase-Reaktionen
Die isolierte RNA wurde auf eine Konzentration von 1 µg/µl eingestellt und mit
einer Lösung aus 4 µl Magnesiumchlorid, 2 µl PCR-Puffer, 2 µl DEPC-Wasser,
jeweils 2 µl der Desoxynukloesidphosphaten von Adenin (dATP), Guanin
(dGTP), Cytosin (dCTP) und Thymidin (dTTP), 1 µl des unspezifischen Primer
Random Hexamer, 1 µl des RNAse Inhibitors und 1 µl der Murinen Reversen
Transkriptase versetzt (alle verwendeten Substanzen analog Hersteller des RT-
Kits RNA PCR Core Kit, PE Applied Biosystems, California, USA). Dieser
Ansatz wird 10 Minuten bei 25°C, 45 Minuten bei 42°C, 5 Minuten bei 95°C und
weitere 10 Minuten bei 0°C im Thermocycler (Trio-Thermoblock, Biometra,
Deutschland) inkubiert.
2.6.6.2 PCR
Für die PCR wurde die bei der RT erzeugte cDNA verwendet. Es wurde die
relative Menge an cDNA der Gene für TGF-ß, Fibronectin und PAI-1 bestimmt,
die eine Aussage darüber erlaubte, wieviel mRNA für das jeweilige Gen in der
RNA-Probe enthalten war. Zusätzlich wurde eine semiquantitave Auswertung
von Glycerinaldehydphosphatdehydrogenase (GAPDH) durchgeführt. Dieses
Gen gehört zu den sogenannten „housekeeping enzymes“ und wird
definitionsgemäß in der immer gleichen Menge exprimiert. Es stellt somit als
Maß dafür, wie erfolgreich die RT verlaufen und wieviel cDNA in den einzelnen
Proben jeweils vorhanden war. Die PCR (Polymerase-Chain-Reaction) beginnt
grundsätzlich mit einer Denaturierung doppelsträngiger DNA zu jeweils zwei
Einzelsträngen bei einer Temperatur von 95°C. Als zweiter Schritt erfolgt eine
Hybridisierung von im Überschuß vorliegenden Oligonucleotiden, sogenannten
Primern, an ihre komplementären Sequenzen bei einer Temperatur von 59°C
(für GAPDH) und 64°C (für die Zytokine TGF-ß, PAI-1 und Fibronektin). Dieser
Schritt wird auch als „Annealing“ bezeichnet. Als Drittes kommt es bei einer
Temperatur von 72°C zu einer komplementären Verlängerung der Einzelstrang-
DNA zum Doppelstrang durch die DNA-Polymerase, die die Primer als
Startsignale für diesen Vorgang erkennt. Diese drei Zyklusschritte werden zur
35
Vervielfältigung, der Amplifizierung, der Ziel-DNA bis zu 29 Mal wiederholt. Die
Zyklenzahl ist Primer-abhängig, ebenso wie die „annealing-temperature“ und ist
aus der Tabelle 5 ersichtlich.
Die cDNA-Probe wurde mit einer Lösung aus Magnesiumchlorid, PCR-Puffer,
den jeweiligen Primer-Paaren und der DNA-Polymerase versetzt und nach dem
oben erläuterten Prinzip der PCR amplifiziert.
36
GAPDH TGF-ß1
PAI-1 Fibronektin
Sense
1,5 µl
1,5 µl
1,5 µl
1,5 µl
CCATCTTCC GGTGGCAGGC
CAGCATGTGG
GGTCCAAATCG
AGGAGCGAGAT GAGAGCGCTGA TCCAGGCCTCCAAA GTCATGTTCCCA
Antisense
1,5 µl
1,5 µl
1,5 µl
1,5 µl
GATGACCTTG GGCATGGTAG
TGTGCCGCTC GCCCCAGGTC
CCCACAGCCT CCCTTGGGCT TCGTTCACCTCGAT
CT
TGCGGCAGTTGT
cDNA
1µl 1µl
1µl
1µl
10fach TBE-
Puffer
2 µl
2 µl
2 µl
2 µl
Mg-Cl
2 µl
2 µl
2 µl
2 µl
dNTP
0,1 µl
0,1 µl
0,1 µl
0,1 µl
DEPC-H2O
11,65 µl
11,65 µl
11,65 µl
11,65 µl
Temperatur-
Profil
24 Zyklen
27 Zyklen
27 Zyklen
27 Zyklen
95°C für 10:00 min
95°C für 10:00 min
95°C für 10:00 min 95°C für 10:00 min
94°C für 00:30 min
94°C für 00:30 min
94°C für 00:30 min 94°C für 00:30 min
59°C für 00:30 min
64°C für 00:30 min
64°C für 00:30 min 64°C für 00:30 min
72°C für 02:00 min
72°C für 02:00 min
72°C für 02:00 min 72°C für 02:00 min
72°C für 07:00 min
72°C für 07:00 min
72°C für 07:00 min 72°C für 07:00 min
4°C für 10:00 min
4°C für 10:00 min
4°C für 10:00 min 4°C für 10:00 min
Tab.
4:
PCR-Protokolle für GAPDH, TGF-ß, Fibronektin und PAI-1:
Sense/Antisense-Sequenzen, Temperaturprofile und Zykluslängen
Anschließend wurde der Probe 8 µl Ladungspuffer (bestehend aus 20%
Glycerol, 0,02% Bromphenolblau und DEPC-Wasser) zugesetzt und das
Gemisch auf ein 1%iges mit Ethidiumbromid versetztes Agarosegel
aufgetragen. Unter Mitführen eines 100 bp Markers (Rapidozym, Berlin,
Deutschland) wurde das Amplikon bei 125 Volt 35 Minuten elektrophoretisch
aufgetrennt, wonach die DNA-Banden unter UV-Licht (254 nm) durch
Interkalation der DNA mit Ethidiumbromid sichtbar gemacht werden. Dieses Gel
wurde anschließend durch einen bildgebenden Dichtemesser (Typhoon® 8600,
Amersham Biosciences Europe GmbH, Freiburg, Deutschland) und mit dem
Programm „ImageQuant®“ (Amersham Biosciences Europe GmbH, Freiburg,
Dostları ilə paylaş: |