Frauen der antiken Gesellschaft. Geschlechtergeschichte im griechisch-römischen Altertum (M. Frass)


Varianten zur Ermordung des Claudius



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  • Varianten zur Ermordung des Claudius

    • Tac.12,66-68
      • 1. Varianten
        • Locusta bereitet Gift vor
        • Halotus Vorkoster mischt es ins Esse
          • Initiatorin Agrippina
      • 2. Variante
        • Gerüchteküche


  • Varianten zur Ermordung des Claudius

    • Suet.Claud.44
      • Verabreichung
      • Gift durch seinen Vorkoster, den Eunuchen Halotus, unter das Essen
        • mischen lassen, als er mit den Priestern auf der Burg speiste
      • Agrippina persönlich
        • bei einem Gastmahl bei ihm zu Hause einen vergifteten Pilz vorgesetzt habe
      • Wirkung
      • Auch über das, was nun folgte, gibt es ganz entgegengesetzte Nachrichten.
      • Viele sagen, er sei sofort, nachdem er von dem Gift gekostet habe, verstummt, schreckliche Schmerzen hätten ihn die ganze Nacht gequält, und kurz vor Tageseinbruch sei er dann verschieden. Einige sagen, er sei zuerst eingeschlafen, dann sei ihm die Speise hochgekommen, und er habe alles erbrochen, und man habe ihm noch einmal Gift verabreicht; dabei weiß man nicht sicher, ober es einem Getreidebrei (cibo) beigemischt worden ist, als man den völlig Erschöpften wieder auf die Beine bringen mußte, indem man ihm etwas zu essen gab, oder mit einem Klistier eingespritzt wurde, damit ihm, der seinen Magen überladen hatte und jetzt darunter litt, angeblich noch geholfen werde, seinen Magen auf diese Art zu entleeren.


Suet. Claud.44

  • Suet. Claud.44

    • Und zwar hat man ihn mit Gift aus dem Weg geräumt, darin sind sich alle einig. Aber wo und von wem ihm das Gift verabreicht worden ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Einige überliefern …viele sagen
      • vgl. Suet.Nero 33


„Jetzt musste Agrippina, die zum Giftmord schon längst entschlossen war, die gebotene Gelegenheit ergreifen wollte und an Helfern keinen Mangel hatte, über die Art des Giftes Überlegungen anstellen: es durfte nicht durch eine plötzliche und unmittelbare Wirkung das Verbrechen verraten werden; falls sie ein langsam wirkenden, zehrendes Gift wählte, so war zu befürchten, dass sich Claudius, wenn er sich dem Tod nahe fühlte und die Heimtücke durchschaute, in Liebe seines Sohnes erinnerte. Sie entschloss sich zu einem ganz ausgesuchten Mittel, das den Verstand verwirren und den Tod noch hinauszögern sollte. Ausersehene wurde eine Meisterin in diesem Fach namens Locusta, die erst kürzlich wegen Giftmischerei verurteilt worden war, andererseits lange als Werkzeug des Herrscherhauses diente. Durch dieses Weibes Erfindungsreichtum wurde das Gift hergestellt, und darzureichen hatte es einer der Eunuchen, Halotus, der gewöhnlich die Speisen auftrug und sie kostend prüfte.

  • „Jetzt musste Agrippina, die zum Giftmord schon längst entschlossen war, die gebotene Gelegenheit ergreifen wollte und an Helfern keinen Mangel hatte, über die Art des Giftes Überlegungen anstellen: es durfte nicht durch eine plötzliche und unmittelbare Wirkung das Verbrechen verraten werden; falls sie ein langsam wirkenden, zehrendes Gift wählte, so war zu befürchten, dass sich Claudius, wenn er sich dem Tod nahe fühlte und die Heimtücke durchschaute, in Liebe seines Sohnes erinnerte. Sie entschloss sich zu einem ganz ausgesuchten Mittel, das den Verstand verwirren und den Tod noch hinauszögern sollte. Ausersehene wurde eine Meisterin in diesem Fach namens Locusta, die erst kürzlich wegen Giftmischerei verurteilt worden war, andererseits lange als Werkzeug des Herrscherhauses diente. Durch dieses Weibes Erfindungsreichtum wurde das Gift hergestellt, und darzureichen hatte es einer der Eunuchen, Halotus, der gewöhnlich die Speisen auftrug und sie kostend prüfte.

    • Tac.ann.13,66ff.


Ios.Ant.20,154

  • Ios.Ant.20,154

  • Doch ich will hierüber nichts weiter berichten. Denn Neros Geschichte haben viele geschrieben, von denen die einen aus Dankbarkeit für seine Gunstbezeugungen die Wahrheit absichtlich verschleierten, die anderen aber aus Hass und Feindseligkeit ihn derart mit Lügen verfolgen, dass sie 155 dafür volle Verachtung verdienen.



  • Beurteilung der Aussagen

    • Antike
      • Zweifel an Giftmordversionen
        • Sueton:
        • Gerüchte
        • Fabulosa … immania … fama fabelhaftes, ungeheures, Gerücht (Tac.ann.4.11), Suet.Claud.44: Flav. Ios.Ant.20,154)
        • dem noch so fabelhaftem und Ungeheuren Glauben geschenkt; wie ja immer das Gerücht beim Tode der Herrscher ins Gräßliche übertreibt. (quamvis fabulosa et immania credebantur, atrociore semper fama erga dominantium exitus
        • Quidam tradunt … diversa fama est (Suet.Claud.44)
          • Nur indirekt zu Lucusta


Die Giftmischerin Lucusta [Bearbeiten]

  • Die Giftmischerin Lucusta [Bearbeiten]

  • Lucusta (auch: Locusta) war die erste in der Geschichte belegte Serienmörderin[2]. Sie lebte in Rom während des 1. Jahrhunderts n. Chr.

  • Laut Tacitus[3] und Cassius Dio[4] war sie bereits 54 n. Chr. wegen Giftmischerei verurteilt und verhaftet, lieferte aber dennoch Agrippina das Gift, mit dem Claudius beseitigt werden sollte.

  • Anfang 55 soll Nero, der seinen Stiefbruder Britannicus angeblich töten wollte, ihr Auftraggeber gewesen sein. Lucusta soll nicht nur eine hohe materielle Belohnung für ihren Dienst erhalten haben, sondern es soll auch die Strafverfolgung gegen sie eingestellt worden sein.[5] Neuere Forschungen lassen es aber nicht ausgeschlossen erscheinen, dass Britannicus nicht vergiftet wurde, sondern eines natürlichen Todes starb.


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