Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica), Eusebius von Cesarea


Kap. Die falsche Lehre des Novatus



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8. Kap. Die falsche Lehre des Novatus.


. „Mit gutem Grunde sind wir über Novatianus erbittert, der die Kirche gespalten, einige Brüder zu Gottlosigkeiten und Gotteslästerungen veranlaßt und über Gott eine ganz unheilige Lehre verbreitet hat, der unseren gütigsten Herrn Jesus Christus als unbarmherzig verleumdet, dazu das heilige Bad verwirft und Glauben und Be-[[@Page:327]]kenntnis zerstört, die ihm vorangehen, und den Heiligen Geist völlig vertreibt aus seinen Anhängern, auch wenn noch irgendeine Hoffnung bestand, daß er in ihnen verbleibe oder zu ihnen wieder zurückkehre.“

9. Kap. Die gottlose Taufe der Häretiker.


. Der fünfte Brief des Dionysius (über die Taufe)745 ist an den römischen Bischof Xystus geschrieben. Nachdem er in demselben vieles gegen die Häretiker gesagt, erzählt er folgende Geschichte, die sich zu seiner Zeit zugetragen hat: „Denn in der Tat, Bruder, bedarf ich des Rates, und ich bitte dich um deine Meinung in der folgenden Sache, die mir begegnet, damit ich nicht etwa falsch vorgehe. Unter den Brüdern nämlich, die gottesdienstlich zusammenkommen, lebt ein Mann, der von jeher als Gläubiger gilt und der schon vor meiner Weihe und, wie ich glaube, schon vor der Einsetzung des seligen Heraklas am Gottesdienste teilgenommen. Da er jüngst der Taufhandlung anwohnte und die Fragen und Antworten mitangehört, kam er weinend und über sich selbst klagend zu mir, fiel mir zu Füßen und erklärte unter Beteuerungen, die Taufe, welche er bei den Häretikern empfangen habe, sei nicht diese und habe durchaus nichts mit dieser gemein, sie sei nämlich voll Sünde und Lästerung. Und er sagte, seine Seele sei nun völlig niedergeschlagen und er getraue sich die Augen nicht mehr zu Gott zu erheben, da er mit jenen unheiligen Worten und Handlungen (als Christ) begonnen. Deshalb erbat er diese ganz lautere Reinigung und Aufnahme und Gnade. Doch wagte ich es nicht, ihm die Bitte zu gewähren, und erklärte, seine vieljährige Gemeinschaft (mit uns) genüge. Denn da er seit so langer Zeit die [[@Page:328]] Danksagung mit angehört und das Amen mit den Gläubigen gesprochen habe, an den Tisch getreten sei, die Hände zum Empfang der heiligen Speise ausgestreckt, diese entgegengenommen und den Leib und das Blut unseres Herrn genossen habe, könnte ich es nicht wagen, ihn von neuem zu taufen. Ich mahnte ihn, guten Mutes zu sein und mit festem Glauben und guter Hoffnung zum Genusse des Heiligen zu gehen. Doch er hört nicht auf, traurig zu sein, und erschaudert davor, an den Tisch (des Herrn) zu treten, und kann nur mit Mühe bewogen werden, an den Gebeten teilzunehmen.“ Außer den erwähnten ist noch ein anderer Brief des Dionysius über die Taufe erhalten. Derselbe ist in seinem und seiner Gemeinde Namen an Xystus und die römische Kirche geschrieben. In demselben stellt er eine weitläufige Untersuchung über die vorliegende Streitfrage an. Ferner wird noch ein Brief von ihm an Dionysius in Rom überliefert; derselbe handelt über Lucian. Hierüber soviel.

10. Kap. Valerian und seine Verfolgung.


. Gallus und seine Mitregenten wurden, nachdem sie kaum zwei Jahre die Herrschaft innegehabt, aus dem Wege geräumt. Sein Nachfolger in der Herrschaft wurde Valerianus und dessen Sohn Gallienus. Wie Dionysius über diesen Herrscher urteilt, läßt sich aus seinem Briefe an Hermammon ersehen, worin er also berichtet: ‚Ebenso ist dem Johannes geoffenbart worden: ‚Es wurde ihm — heißt es746ein Mund gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen, und es wurde ihm gegeben die Herrschaft und 42 Monate.’ In der Geschichte des Valerianus muß man sich über das eine wie über das andere wundern, insbesondere aber die Art und Weise seines früheren Verhaltens ins Auge fassen, wie gütig und freundlich er gegen die Männer Gottes war. Denn keiner der früheren Kaiser war gegen sie so wohlwollend und loyal, auch jene nicht, die offen Christen gewesen sein sollen, Valerianus begegnete ihnen, wie man wußte, am Anfange (seiner Regierung) sehr vertrauensvoll und [[@Page:329]] freundlich; sein ganzes Haus war voll von Gläubigen, es war eine Gemeinde Gottes. Der Lehrer und oberste Führer der ägyptischen Magier747 aber überredete ihn, sich davon loszusagen, und hieß ihn die reinen und heiligen Männer töten und verfolgen. Denn diese bekämpften und verhinderten ihre gar schmutzigen und häßlichen Beschwörungen. Es gibt und gab nämlich Christen, welche die Kraft haben, durch ihre Gegenwart und ihren Blick und durch bloßes Anhauchen und ein Wort die Pläne der frevelhaften Dämonen zu vereiteln. Dafür riet er Valerianus, unreine Weihungen, unsaubere Zaubereien und Gott mißfällige Opfer vorzunehmen, unglückliche Kinder zu schlachten, Kinder bedauernswerter Eltern zu opfern, die Eingeweide Neugeborener zu durchforschen, die Gebilde Gottes zu zerschneiden und zu zerhacken, als ob das ihnen Glück bringen sollte.“ Dionysius fährt also fort: „Makrianus hat also den Dämonen herrliche Dankopfer um der erhofften Regierung willen dargebracht. Obwohl er früher höherer kaiserlicher Finanzbeamter748 gewesen sein soll, dachte er weder vernünftig (εὔλογον) noch katholisch (καθολικόν). Er war dem Fluche des Propheten verfallen, der sagt:749 ‚Wehe denen, die nach ihrem Herzen prophezeien und nicht auf das allgemeine Wohl (τό καθόλον) achten!’ Er hatte keinen Begriff von der allgemeinen Vorsehung und achtete nicht auf das Gericht dessen, der vor allen und durch alle und über allen ist. Daher wurde er auch zum Feinde seiner katholischen Kirche, entfremdete und entfernte sich von der göttlichen Barmherzigkeit und ging seiner eigenen Rettung möglichst weit aus dem Wege, hierin seinem Namen Ehre machend.“750 Weiter unten sagt Dionysius also: „Valerianus ließ sich von diesem Menschen zu solchen Taten verführen. Dadurch setzte er sich dem Hohn [[@Page:330]] und dem Spotte aus gemäß dem an Isaias gerichteten Worte:751 ‚Und diese erwählten sich ihre Wege und ihre Greuel, wie ihre Seele sie wollte. Und ich werde erwählen ihr spottend Tun und Vergeltung üben an ihren Sünden.’ Makrianus strebte in toller Gier nach der Herrschaft, deren er nicht würdig war. Und da er seinem verkrüppelten Körper den kaiserlichen Purpur nicht umlegen konnte, schob er seine zwei Sohne vor, welche damit die Sünden des Vaters übernahmen.752 An ihnen erfüllte sich deutlich die Prophezeiung Gottes:753 ‚Vergeltend die Sünden der Väter an den Kindern bis auf das dritte und vierte Geschlecht bei denen, die mich hassen.’ Denn indem er die eigenen bösen Wünsche, die sich ihm nicht erfüllten, auf das Haupt seiner Söhne legte, übertrug er auf sie zugleich seine eigene Schlechtigkeit und seinen Gotteshaß.“ Über Valerianus berichtet Dionysius soviel.

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