Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica), Eusebius von Cesarea



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Siebtes Buch



Vorwort.


Der große Bischof Dionysius von Alexandrien wird mit seinen eigenen Worten auch im siebenten Buche unserer KG mitwirken. Denn er erwähnt der Reihe nach alle Ereignisse seiner Zeit in den Briefen, die er hinterlassen. Mit ihm will ich die Erzählung beginnen.

1. Kap. Die Bosheit des Decius und Gallus.


. Als Decius, ohne ganze zwei Jahre regiert zu haben, zugleich mit seinen Söhnen ermordet wurde, folgte Gallus. Um diese Zeit starb Origenes im Alter von 69 Jahren. In einem Briefe an Hermammon äußert sich Dionysius über Gallus also: „Aber auch Gallus erkannte nicht die Schuld des Decius und achtete nicht auf das, was jenen zu Fall gebracht hatte. Er stieß an denselben Stein an, den er doch hätte sehen müssen. Denn während seine Regierung glücklich war und alles nach Wunsch verlief, verbannte er die heiligen Männer, welche für seinen Frieden und sein Wohlergehen zu Gott beteten. Er verfolgte also mit diesen Männern auch die Gebete, welche für ihn dargebracht wurden.“ So viel über Gallus.

2. Kap. Die damaligen römischen Bischöfe.


. Nachdem Kornelius die bischöfliche Würde in Rom ungefähr drei Jahre innegehabt, wurde Lucius sein Nachfolger, welcher nach einer Regierung von nicht ganz acht Monaten sterbend das Amt Stephanus übertrug. [[@Page:323]] An den letzteren schrieb Dionysius seinen ersten Brief über die Taufe. Es war nämlich damals ein ziemlich heftiger Streit darüber entstanden, ob es notwendig sei, diejenigen, welche von einer Häresie zurückkehren, durch die Taufe zu reinigen. Von früheren Zeiten her hatte nämlich der Brauch bestanden, solchen Leuten nur die Hände aufzulegen und für sie zu beten.

3. Kap. Cyprian und seine Bischöfe geben zuerst den Erlaß heraus, die aus der Häresie Zurückkehrenden wieder zu taufen.


. Cyprian, der Hirt der Gemeinde Karthago, war unter den damaligen Bischöfen der erste, der glaubte, man dürfe dieselben nur aufnehmen, wenn sie sich zuvor durch die Taufe von ihrem Irrtum gereinigt hätten. Stephanus aber, der meinte, man solle keine Neuerung einführen und nicht in Gegensatz zu althergebrachter Überlieferung treten, war sehr unwillig darüber.

4. Kap. Schreiben des Dionysius in der Frage der Wiedertaufe.


. Dionysius nun, welcher sich über diese Frage mit Stephanus eingehend in einem Briefe unterhalten, erklärt am Schlusse, daß nach dem Aufhören der Verfolgung die Kirchen überall die Neuerung des Novatus abgelehnt und miteinander Frieden gemacht hätten. Er schreibt also:

5. Kap. Der Friede nach der Verfolgung.

. „Wisse nun, Bruder, daß alle Kirchen des Orients und noch fernerer Gegenden, die sich dereinst losgesagt hatten, wieder zur Einheit zurückgekehrt sind! Überall sind alle Bischöfe wieder eines Sinnes und freuen sich ungemein über den wider Erwarten eingetretenen Frieden, nämlich: Demetrianus von Antiochien, Theoktist von Cäsarea, Mazabanes von Älia, Marinus, der nach dem Tode von Alexander in Tyrus Bischof wurde, Heliodor von Laodicea, Nachfolger des entschlafenen Thelymidres, Helenus von Tarsus und sämtliche Kirchen Ciliciens, sowie Firmilianus und ganz Kappadozien. Um meinen Brief nicht zu lang und meine Rede nicht zu schwerfällig zu machen, habe ich nur die angeseheneren Bischöfe genannt. Alle syrischen Kirchen und [[@Page:324]] Arabien, wohin ihr immer Unterstützungen schickt und eben jetzt geschickt habt, Mesopotamien, Pontus und Bithynien, kurz alle frohlocken allüberall in Eintracht und Brüderlichkeit, Gott verherrlichend.“ So Dionysius. Auf Stephanus folgte, nachdem dieser zwei Jahre die Bischofswürde bekleidet hatte, Xystus. An ihn schrieb Dionysius einen zweiten Brief über die Taufe; er teilt darin zugleich die Ansicht und das Urteil des Stephanus und der übrigen Bischöfe mit. Über Stephanus sagt er; „Er hatte seinerzeit bezüglich Helens, Firmilians und aller Bischöfe Ciliciens, Kappadoziens und ebenso Galatiens sowie sämtlicher daran angrenzender Provinzen geschrieben, daß er mit ihnen keine Gemeinschaft mehr haben wolle aus eben diesem Grunde, weil sie — wie er sagt — die Häretiker wieder taufen. Bedenke doch die Wichtigkeit der Sache! Es sind nämlich, wie ich erfahre, in den ansehnlichsten Versammlungen der Bischöfe tatsächlich Beschlüsse in dieser Sache gefaßt worden, daß die, welche von Häresien herkommen, zuerst den Katechumenenunterricht erfahren und dann von dem Schmutze des alten und unreinen Sauerteiges abgewaschen und gereinigt werden sollten.740 Über diese ganze Angelegenheit habe ich flehentlich an ihn geschrieben.“ Und nach anderen Sätzen sagt er: „Auch an unsere geliebten Brüder und Mitpriester Dionysius und Philemon, welche früher dem Stephanus zugestimmt hatten und welche sich in der gleichen Sache schriftlich an mich wandten, schickte ich zunächst einen kurzen Brief, nunmehr aber ein ausführlicheres Schreiben.“ Soviel über die erwähnte Streitfrage.


6. Kap. Die Häresie des Sabellius.


. In dem gleichen Schreiben berichtet Dionysius auch über die sabellianischen Häretiker, welche zu seiner Zeit hervortraten. Er sagt: „In Ptolemais in der Pentapolis wurde in unserer Zeit eine gottlose Lehre verkündet, welche zahlreiche Lästerungen gegen den allmächtigen Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, viele un-[[@Page:325]]gläubige Sätze über seinen eingeborenen Sohn, den Erstgeborenen vor jeder Schöpfung,741 den Mensch gewordenen Logos, und Unwissenheit bezüglich des Heiligen Geistes enthält. Da von beiden Seiten Schriftstücke an mich kamen und Brüder mich aufsuchten, sich mit mir zu besprechen, habe ich hierüber, so gut ich es vermocht, mit Hilfe Gottes zur besseren Belehrung einige aufklärende Briefe geschrieben. Die Abschriften davon schicke ich dir.“

7. Kap. Der ganz gottlose Irrtum der Häretiker; das von Gott gesandte Gesicht des Dionysius; die ihm überlieferte Kirchenregel.


. In dem dritten Briefe über die Taufe, welchen Dionysius an den römischen Priester Philemon geschrieben hat, erzählt er folgendes: „Ich habe mich mit den Schriften und Überlieferungen der Häretiker befaßt. Durch ihre ganz gottlosen Gedanken habe ich wohl für kurze Zeit meine Seele befleckt, aber daraus auch den Vorteil gezogen, daß ich sie für mich widerlegte und sie nun noch viel mehr verabscheue. Ein priesterlicher Bruder suchte mich von dieser Beschäftigung abzuhalten in der Furcht, ich möchte in den Schmutz ihrer Schlechtigkeit hineingeraten. Und wie ich erfahren mußte, hatte er recht mit der Behauptung, ich würde meiner Seele Schaden zufügen. Da kam ein Gesicht, von Gott gesandt, und bestärkte mich, und eine Stimme erging an mich, die mit klaren Worten befahl: ‚Lies alles, was dir in die Hände kommt; denn du bist fähig, alles zu prüfen und zu beurteilen! Und dies ist dir auch von Anfang an der Anlaß zum Glauben geworden.’ Ich nahm das Gesicht hin als übereinstimmend mit dem Worte des Apostels, das zu den Stärkeren sagt: ‚Werdet bewährte Geldwechsler!’“742 Sodann äußert sich Dionysius über alle Häresien und fügt bei: „Von unserem seligen Bischof743 Heraklas habe ich folgende Regel und Norm überkommen. Diejenigen nämlich, welche von den [[@Page:326]] Häresien herüberkamen, mochten sie von der Kirche abgefallen oder nicht abgefallen, sondern nur angezeigt sein, daß sie, äußerlich noch an den Versammlungen teilnehmend, häufig zu einem der Irrlehrer gingen, erklärte er als außerhalb der Kirche stehend. Baten sie um Aufnahme, so gab er nicht eher statt, als bis sie alles, was sie bei den Gegnern gehört, öffentlich bekannt hatten. Hierauf ließ er sie zur Gemeinschaft zu, ohne in ihrem Falle eine zweite Taufe zu verlangen; denn sie hatten schon früher das Heilige von ihm empfangen.“ Nachdem er die Streitfrage ausführlich behandelt, fährt er also fort: „Ich habe auch dies erfahren, daß die afrikanischen Bischöfe jetzt nicht als erste diesen Brauch eingeführt haben, daß vielmehr lange zuvor in den Tagen der uns vorhergehenden Bischöfe in den volkreichsten Kirchen und auf den Synoden der Brüder, zu Ikonium und Synada und noch oft, diese Ansicht vertreten wurde. Ich wage nicht, ihre Beschlüsse umzustoßen und sie dadurch in Streit und Zank zu verwickeln; denn (die Schrift) sagt;744 ‚Du sollst nicht die Grenzen deines Nachbarn verrücken, welche deine Väter gesetzt haben.’“ Der vierte Brief des Dionysius über die Taufe ist an Dionysius in Rom geschrieben, welcher damals noch die priesterliche Würde bekleidete, bald darauf aber das bischöfliche Amt dort übernahm. Aus diesem Briefe kann man ersehen, daß auch dieser nach dem Zeugnis des Dionysius von Alexandrien ein gelehrter und bewunderungswürdiger Mann war. In dem Schreiben erwähnt er nach anderen Bemerkungen den Fall Novatus mit folgenden Worten:

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