105
n
Verständnis von
Internet und World Wide Web, Dokumente, Suchen im Web
n
Organisation und Nutzung grosser Datenmengen, Komprimierung
n
Problembehandlung: numerische Effekte, Datenfehler, langsame bzw. fehler
hafte Programme
B Vertiefung, Ausblicke und Grenzen
Dazu gehören:
n
Grenzen der Berechenbarkeit
n
Wissensrepräsentation, maschinelles Lernen
n
Information in der Informationsgesellschaft
n
Beherrschung der Komplexität grosser Systeme, Modularisierung
n
Kryptografie und Sicherheitsfragen, Privatheit und Vertrauen in der virtuel
len Welt
Der Block A sollte in der 1. Klasse des Gymnasiums behandelt werden, der Block B
ein oder zwei Jahre später. Idealerweise sollte zwischen
den beiden Blöcken die
dafür geeignete Lehrkraft eines Nichtinformatikfachs das Thema Simulationsmo
delle (gemäss Kapitel 4.9) behandeln.
Das Grundlagenfach Informatik (für alle Gymnasiasten) ist dafür prädestiniert,
inhaltliche, aber auch methodischdidaktische Vernetzungen innerhalb des ganzen
Systems Gymnasium zu fördern, aber auch zu hinterfragen. Kein anderes Fach liegt
so nah bei wichtigen Themen der modernen Wissensgesellschaft, ihrer Technik und
ihren Arbeitsmethoden. Ohne dieses Fach bleibt im 21. Jahrhundert ein wichtiger
Aspekt des Bildungsauftrags des Gymnasiums unerfüllt.
Informatikdenken in anderen Disziplinen
106
n
Wer konstruktives
Informatikdenken nicht kennt, kann die moderne
Informationswelt, in der wir leben, nicht verstehen und wird zum
Weltbürger zweiter Klasse.
n
Die globale Vernetzung mittels Computer und Mobilgeräten ist bereits
heute Tatsache. Der Trend wird sich mit dem Internet der Dinge noch
weiter verstärken. Dies öffnet viele Chancen, erfordert aber auch
ein neues Problembewusstsein für Komplexität, Fremdbestimmtheit
und Fehleranfälligkeit.
n
Informationsangebote, hinter
denen digitale Modelle stehen, wie etwa
verlässliche Wetterprognose oder optimale Routenplanung, sind
alltäglich geworden. Für ein modernes Weltverständnis sind deshalb
Grundeinsichten in rechnergestützte Simulationen nötig.
n
Zwischen digitalen Modellen und der Realität bestehen grundsätzliche
Unterschiede, die in der Allgemeinbildung vermittelt werden müssen.
n
Mit der Virtualisierung vieler Sachverhalte – von der elektronischen
Börse über Kraftwerksteuerungen bis zur Freundschaftspflege über
soziale Netze – sind ganz neuartige Gefahrenquellen verbunden, die
angehende Studierende kennen müssen.
n
Die Schülerinnen und Schüler bringen beim Eintritt ins Gymnasium
bereits sehr viele Vorkenntnisse in Informatikanwendungen
mit und
erleben die Informatik dabei als «cool and easy». Das Gymnasium muss
darauf aufbauend wichtige Informatikthemen als kreativ, spannend,
aber auch komplex und fordernd vermitteln, als wissenschaftliches
Fach, als intellektuell reizvoll und als Problemlöser für anspruchsvolle,
auch fachübergreifende Fragestellungen.
Thesen
4
Informatikdenken in anderen Disziplinen
Thesen
5
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n
Die Informatik als Türöffnerdisziplin
muss in den Gymnasiallehr-
plänen einen vergleichbaren Platz wie die Naturwissenschaften Physik,
Chemie und Biologie haben und langfristig gültige Prinzipien (Kon-
zeptwissen) vermitteln, dies bewusst komplementär zum kurzlebigen
Produktwissen, das die Schüler anderweitig ohnehin kennenlernen
und vielfach bereits ins Gymnasium mitbringen.
Informatikdenken in anderen Disziplinen
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Grace Hopper
Hopper war eine Programmierpionierin. Sie schrieb den ersten
Compiler, konzeptualisierte die Idee maschinenunabhängiger
Programmiersprachen, was beispielsweise zur verbreiteten
Programmiersprache COBOL führte. Damit ermöglichte sie die Ver
breitung der Informatik in anderen Wissenschaftsdisziplinen.
Sie bekleidete den Rang eines Rear Admirals in der US Navy.
Computerpionierin
Grace Hopper
(1906–1992) in jungen Jahren.
Grace Hopper vor UNIVAC-Magnetband-Stationen.
Sie hält ein COBOL-Programmiermanual in der Hand.
Köpfe der Informatik