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  Medien und ICT im Unterricht



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7  Medien und ICT im Unterricht
  Die Häufigkeit der Nutzung des Computers im Unterricht steigt mit der Schul­
stufe und der Verfügbarkeit der Infrastruktur. Computer im Klassenzimmer wer­
den vor allem in der Mittelstufe eingesetzt, Computerzimmer werden zu 89 Pro­
zent in der Sekundarstufe I genutzt. (S. 33 ff.)
  Im Kindergarten werden vor allem Spiele genutzt, in der Unterstufe Lernpro­
gramme, während in der Mittelstufe Internet und Textverarbeitungsprogramme 
eingeführt werden. In der Sekundarstufe I nimmt dann die Nutzung von Prä­
sentations­ und Bildbearbeitungsprogrammen zu. (S. 36 ff.)
  Die Bedeutung des Themas Medienbildung wird von Kindergarten­ und Unter­
stufenlehrpersonen als marginal eingestuft und primär als Aufgabe der Eltern 
angesehen. Erste Thematisierungen beginnen in der Mittelstufe, in der Se­
kundarstufe I werden vor allem Risiken der Computernutzung angesprochen 
(58 Prozent gelegentlich) sowie die Qualität von Informationen aus dem Inter­
net und die Wirkung von Medien. (S. 43)
 
Die Nutzungshäufigkeit des Computers im Unterricht steigt mit der Schulstufe. 
Im Kindergarten wird der Computer nie bis selten eingesetzt, in der Sekundar­
stufe I dagegen durchgängig. Am häufigsten werden hier Textverarbeitungspro­
gramme und das Internet eingesetzt. Lehrer nutzen den Computer statistisch 
signifikant häufiger als Lehrerinnen. (S. 29)
  Interessant ist, dass das Angebot des Schweizer Bildungsservers educa.ch mit 
35 Prozent weniger häufig genutzt wird als Angebote von Bildungsservern aus 
Deutschland (45 Prozent). (S. 30)
Fazit:
 Vor dem Hintergrund der detaillierten Untersuchung aus dem Kanton Zürich 
wird deutlich, dass eine rein integrierte Form des ICT­ und Medienunterrichts nicht 
zum gewünschten Ergebnis führt. Lehrpersonen fühlen sich auf allen Stufen mit 
der Integration überfordert, sei es aus technischen, zeitlichen oder kompetenz­
orientierten Gründen. Was dabei definitiv auf der Strecke bleibt, ist eine fundierte 
und stufengerechte Einführung des Computers, will heissen, wo der Computer 
selbst Gegenstand des Unterrichts wird. Dies scheitert zum einen an der Zeit und 
zum anderen an der mangelnden Ausbildung der Lehrpersonen, wie das nächste 
Kapitel zeigen wird. Heute wird der Computer in der Schule praktisch ausschliess­
lich als Medium wahrgenommen. Folgerichtig ist die Informatikausbildung an die 
Medienpädagogen delegiert worden, also an Sozialwissenschaftler, Psychologen, 
Soziologen.
Informatik, ICT und Medienbildung


7.3
  Stand der
 Lehrpersonenausbildung
174
Haben wir vorgängig bereits den aktuellen Bildungsstand der aktiven Lehrpersonen 
angeschaut, wollen wir in diesem Kapitel einen Überblick zur aktuellen Situation 
der Lehrpersonenausbildung in ICT und Medienbildung an den Pädagogischen 
Hoch schulen  geben.
16
Richtlinien der EDK
Zur Verständlichkeit geben wir hier die allgemeinen Richtlinien der EDK zur ICT­
Ausbildung von Lehrpersonen wieder. Es gibt keinen gesamtschweizerischen Lehr­
plan für die Lehrpersonenausbildung; es gelten die folgenden Dokumente der EDK: 
n
  Empfehlungen für die Grundausbildung und Weiterbildung der Lehrpersonen an 
der Volksschule und der Sekundarstufe II im Bereich der Informations­ und 
Kommunikationstechnologien ICT (EDK 2004 a)
17
n
  Profil für die Zusatzausbildungen für Ausbildende im Bereich Medienpädagogik/
ICT (EDK 2004 b)
18
n
  ICT­Strategie der EDK: Strategie der EDK im Bereich Informations­ und Kommu­
nikationstechnologien (ICT) und Medien (EDK 2007)
19
Im Sinne des übergeordneten Bildungsauftrags der Schule besteht das Ziel der EDK 
darin, ICT in die verschiedenen Schulfächer zu integrieren. Sie folgt dem bereits 
erwähnten Motto «Use ICT to learn» nicht nur «Learn to use ICT». So schreibt die 
EDK: «Die Ausbildung der Lehrpersonen in ICT stellt nicht eine eigenständige Fach­
ausbildung dar. Sie muss im übergeordneten Kontext des Bildungsauftrags der 
Schule und der Lehrpläne der einzelnen Fächer erfolgen, mit dem Ziel einer Integ­
ration der ICT in die verschiedenen Fächer» (EDK 2004a, S.1). Im Grundsatz ver­
folgt die EDK das Ziel einer Aus­ und Weiterbildung der Lehrpersonen in ICT im 
Rahmen einer umfassenden Medienpädagogik. Dazu zählen die didaktische Aus­
Informatik, ICT und Medienbildung


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bildung, die Ausbildung zur Förderung von Medienkompetenz bei den Schülerinnen 
und Schülern, die Reflexion der Aufgabe der Schule in der Mediengesellschaft und 
die Konsequenzen für alle Unterrichtsfächer (ebd.).
Die EDK spezifiziert keine Lernziele für die unterschiedlichen Bildungsstufen. 
Als Grobziel definiert die EDK folgende ICT­Lernziele für Lehrpersonen:
n
  Didaktische und pädagogische Kompetenz
n
  Nutzung von Standardsoftware und Technologien
n
  Nutzung der aktuellen Kommunikations­ und Informationswerkzeuge
n
  Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit digitalen Lehr­ und Lerninhalten
n
  Umgang mit gesellschaftlichen, ethischen, wirtschaftlichen und rechtlichen As­
pekten beim Einsatz von ICT im Unterricht (EDK 2004a, S. 2 f.).
Lehrpersonen sollen im Rahmen einer umfassenden Medienbildung in ICT aus­ und 
weitergebildet werden. Sie erlangen Anwendungskompetenz zur Integration von 
ICT und vertiefen und erweitern die in der Grundausbildung erworbenen Kompe­
tenzen. Zusätzlich sollen Lehrpersonen mit einer Zusatzausbildung in Medien­
pädagogik/ICT die Anwendung von ICT im Unterricht in den Schulen unterstützen. 
Aktuell sieht die EDK die Beschaffung von E­Content als wichtigstes Aktionsfeld 
(EDK 2007).
Der Lehrplan der Volksschule steht in der Hoheit der Kantone. Die Deutsch­
schweizer Kantone erarbeiten gemeinsam einen Lehrplan 21. Dort ist das fachüber­
greifende Thema «Medien und ICT» vorgesehen. Weitere fachübergreifende Themen 
sind: berufliche Orientierung, fachliche Entwicklung, politische Bildung (Teilbe­
reich), Gesundheit. Stand November 2012: «Der Lehrplan 21 wird von Herbst 2010 
bis 2012 ausgearbeitet. Im Juni 2012 lag projektintern die 1.Version der Lehrplan­
vorlage vor. Mitte 2013 liegt die 2.Version vor, die in eine Konsultation gegeben 
und anschliessend überarbeitet wird. Im Herbst 2014 wird die Lehrplanvorlage zur 
Einführung an die Kantone übergeben.»
20
Für die französischsprachigen Kantone liegt mit dem PER (Plan d ’ Etudes Ro­
mandes de l ’ école obligatoire)
21
 bereits ein sprachregionaler Lehrplan vor, der mit 
dem Schuljahr 2011/12 in die Volksschule eingeführt wurde. Er beruht auf drei 
Säulen. Neben den klassischen «disziplinären Kenntnissen» legt der PER die «trans­
versalen Fähigkeiten» und die «Allgemeinbildung» auf die gleiche Ebene. Zum ers­
ten Mal wird dabei das Gebiet der Medien, der Bilder und der Informations­ und 
Kommunikationstechnologien (MITIC) offiziell in das Programm aufgenommen. 
Wie bei den Fachkenntnissen definiert der PER auch bei MITIC die Ziele, welche die 
Schüler und Schülerinnen im Laufe ihres obligatorischen Schulunterrichts erreichen 
müssen.
Informatik, ICT und Medienbildung


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