Informatik d indd



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Um das Anliegen Informatikförderung in der Schule voranzubringen, müssen oben­
stehende verwandte Anliegen ebenfalls berücksichtigt und eingeordnet werden, 
denn
n
  Aussenstehende unterscheiden diese verwandten Anliegen selten,
n
  ein Wettkampf um Unterrichtsstunden zwischen diesen verwandten Anliegen 
soll verhindert werden.
Ein Problem besteht nun darin, dass in Schulkreisen bisweilen alle diese Aspekte 
unter Informatik subsumiert werden oder in bestehenden Unterrichtsgefässen na­
mens vermittelt werden. Es bestehen zudem keine einheitlichen und anerkannten 
Bezeichnungen für die Aspekte A bis E.
Unterschiedliche Begriffswelten
Selbst wenn man die historische Dimension (mit EDV, IKT, NIKT usw.) weglässt, 
existieren derzeit in der Bildungslandschaft für den Informatikbereich verschiedene 
Begriffswelten. Allein in der deutschsprachigen Schweiz lassen sich mindestens für 
folgende Schultypen eigene Begriffswelten ausmachen:
n
 Volksschule
n
 Gymnasien
n
 Berufsbildung
 
n
  Allgemeinbildender Unterricht (ABU)
 
n
  Kaufmännische Berufsbildung
 
n
 Informatikberufe
1  Begriffswelt Volksschule Deutschschweiz
  In der Volksschule geht es nicht um Informatik als (wissenschaftliches) Fach 
(Aspekt A). Trotzdem wird unter Lehrpersonen der Begriff Informatik noch 
gelegentlich auch für die Aspekte B bis E verwendet. Meist und vor allem in 
offiziellen Dokumenten hat sich aber inzwischen der Begriff ICT eingebürgert 
als Sammelbegriff für die Aspekte B bis E. So enthalten zahlreiche aktuelle 
Volksschullehrpläne, Lehrplanergänzungen und Handreichungen den Begriff 
ICT:
n
  2004: ICT an der Volksschule: Lehrplanergänzung Zentralschweiz
n
  2005: Erfolgreich unterrichten mit Medien und ICT (Kanton Zürich)
n
  2007: Strategie der EDK im Bereich Informations­ und Kommunikations­
technologien (ICT) und Medien 
Informatik, ICT und Medienbildung


184
n
  2007: Stufenübergreifendes ICT­Entwicklungskonzept für die Schulen des 
Kantons Solothurn
n
  2010: Fachbereich ICT und Medien im Lehrplan 21
  Diese Begriffsverlagerung widerspiegelt sich zum Beispiel auch in Domainna­
men. So wurde im Kanton Zürich aus www.schulinformatik.ch die neue Adresse 
edu­ict.zh.ch.
  Aktuell erscheint ein neuer Begriff am Horizont: Medienbildung. Auf der Web­
site der PH Zürich ist der Begriff folgendermassen definiert:
25
«Die Herausforderungen der Medien- und Informationsgesellschaft gehören 
heute zu den zentralen Aufgaben von Schule und Erziehung. Medienbildung 
vermittelt die Kompetenzen, um sich in dieser Medien- und Informationsge-
sellschaft sachgerecht, selbstbestimmt, kreativ und sozial verantwortlich zu 
verhalten.
Der Begriff ersetzt zum einen die früheren Begriffe Medienerziehung (die sich 
auf traditionelle Medien wie Film, Zeitung, Fernsehen, Fotografie ausrichtete) 
und Informatik bzw. Schulinformatik (die sich mit Computer bzw. digitalen 
Medien befasste). Zum anderen weist er auf die Bildungstradition hin. Medien-
bildung hat Selbstbestimmung und umfassende Mündigkeit zum Ziel.
Medienbildung umfasst daher ausdrücklich nicht nur Fertigkeiten in der Nut-
zung von Medienbeiträgen, sondern auch die Fähigkeit, Medieninhalte oder 
gar Mediensysteme kritisch und kompetent zu reflektieren, Medienwirkungen 
zu erkennen oder selbst kompetent eigene Medienbeiträge zu produzieren.»
 
Zusammenfassend kann für die deutschsprachige Volksschule folgende Begriffs­
entwicklung beobachtet werden:
Abb.6
  Begriffsentwicklung
ICT
Medienbildung
(Schul)-
Informatik
Informatik, ICT und Medienbildung


EF-Informatik
Informatik
ICT
IKA
185
 
Da der Aspekt A in der Volksschule praktisch keine Rolle spielt, existiert dafür 
in der Volksschule auch keine Bezeichnung. In Fachkreisen wächst das Bewusst­
sein für die Existenz eines Aspekts A, der dann als Informatik oder echte Infor­
matik bezeichnet wird.
2  Begriffswelt Gymnasien Deutschschweiz
 
An Gymnasien wird Informatik oft als Bezeichnung für einzelne Aspekte von A 
bis E oder eine Kombination mehrerer Aspekte verwendet. Die Einführung des 
Ergänzungsfachs Informatik hat an diversen Gymnasien dazu geführt, dass nun 
EF­Informatik (für den Aspekt A) neben Informatik (für die Aspekte B bis E) in 
den Stundenplänen steht. Auch der Begriff ICT ist in Gymnasien verbreitet für 
die Aspekte B bis E.
3  Begriffswelt Berufsschulen Allgemeinbildender Unterricht
 Deutschschweiz
  Im allgemeinbildenden Unterricht der gewerblichen Berufsschulen spielen ICT 
und Informatik keine grosse Rolle und werden im Lehrplan nur marginal er­
wähnt, demzufolge existiert auch kein entsprechender Begriff.
4  Begriffswelt Kaufmännische Berufsbildung / Detailhandel
 
In der kaufmännischen Berufsbildung existiert ein Fachbereich IKA, der Unter­
richt in Information, Kommunikation und Administration umfasst.
Abb.7
  Begriffswelt im Gymnasium
Abb.8
  Begriffswelt kaufmännische Berufsbildung
Informatik, ICT und Medienbildung


186
5  Begriffswelt Berufsbildung ICT-Berufe
  In der Berufsbildung ICT­Berufe wird zur Bezeichnung des Themenfelds zuneh­
mend der Begriff ICT statt Informatik verwendet. Entsprechend nennt sich der 
2010 gegründete Verband ICT­Berufsbildung Schweiz und definiert sich selbst 
wie folgt:
«ICT-Berufsbildung Schweiz ist die landesweit tätige Organisation der Arbeits-
welt (OdA) für das Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechno-
logie (ICT).»
26
  Der Verband setzt konsequent auf den Begriff ICT. So enthalten zwei der vier 
neuen Lehrabschlüsse den Begriff ICT und nicht mehr Informatik:
n
  Eidg. Fachausweis ICT­Applikationsentwicklung
n
  Eidg. Fachausweis ICT­System­ und Netzwerktechnik
n
  Eidg. Fachausweis Wirtschaftsinformatik
n
  Eidg. Fachausweis Mediamatik
Auch im Webauftritt ist von ICT und nicht von Informatik die Rede:
Abb.9
  ICT-Berufsbildung
27
Informatik, ICT und Medienbildung


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