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  Während also in den allgemeinbildenden Schulen versucht wird, den Begriff 
Informatik für wissenschaftliche Inhalte zu etablieren, wird in der Berufsbildung 
gleichzeitig der Wechsel von Informatik zu ICT als Bezeichnung für das Berufs­
fachwissen vollzogen.
Fazit:
 Bereits in der deutschsprachigen Schweiz werden die Begriffe nicht einheit­
lich gebraucht. Insbesondere fällt die unterschiedliche Begriffsnutzung zwischen 
der Volksschule und der OdA­ICT­Berufsbildung Schweiz auf.
Abb.10  
Begriff in der ICT-Berufsbildung
ICT
Informatik, ICT und Medienbildung


7.5
  Informatische Bildung 
 
über alle Schulstufen
188
Vor dem Hintergrund der beschriebenen geschichtlichen Entwicklung, dem aktuel­
len Stand in der Schule und in der Lehrpersonenausbildung sowie der Unterschiede 
in den verwendeten Begriffen ist es notwendig, für ein Grundlagenfach Informatik 
im Gymnasium schon in der Volksschule die dort ohnehin stattfindenden ICT­Akti­
vitäten wenigstens minimal zu koordinieren. Da auf jener Schulstufe aber nach wie 
vor der integrierte Ansatz verfolgt wird, besteht beim Eintritt ins Gymnasium kein 
Nachweis, welche Kompetenzen die einzelnen Schülerinnen und Schüler tatsäch­
lich mitbringen. Im Folgenden werden daher vorerst nur Ideen aufgezeigt, wie sie 
unter den Autoren, in der Hasler Stiftung und im Umkreis des SVIA diskutiert 
werden. Darunter befinden sich Ansätze, wie unter den gegebenen Rahmenbedin­
gungen eine generelle Erhöhung der Kompetenzen in Informatik­, ICT­ und Medien­
bildung erreicht und damit die Eingangskompetenzen für das Gymnasium erhöht 
werden können.
Der Begriff «Informatische Bildung»
Im Hinblick auf in Zukunft besser koordinierte Bildungskomponenten aus den Be­
reichen Informatik, ICT und Medien bereits auf der Volksschule wird es notwendig, 
einerseits die verschiedenen Begrifflichkeiten gut zu erklären und zu differenzie­
ren und andererseits einen Oberbegriff für den «Computer in der Schule» zu prägen, 
der alle Aspekte A bis E aus Tabelle 3 umfasst. Dafür wird hier der Begriff «Infor­
matische Bildung» verwendet.
Informatische Bildung wurde in Deutschland geprägt; er umfasst die Bildung 
rund um den Computer ganzheitlich. Norbert Breier definierte diesen Begriff 1994 
folgendermassen: «Informatische Bildung ist […] jener Teil der Allgemeinbildung, 
der die Welt unter informationellem Aspekt betrachtet, während die naturwissen­
schaftlichen Fächer den stofflichen oder energetischen Aspekt in den Mittelpunkt 
Informatik, ICT und Medienbildung


189
ihres Unterrichts stellen.» (Hubwieser, S. 50)
28
 Ziel eines allgemeinbildenden infor­
matischen Unterrichts ist somit die stufengerechte «Beherrschung moderner Infor­
mations­ und Kommunikationstechnologien». Dieses Ziel kann auf Gymnasialstufe 
laut Hubwieser nicht ohne einen systematischen Informatikunterricht erreicht 
werden. (Hubwieser, S. 60)
Betrachten wir nun nochmals die Aspekte A bis E, wobei sie nun aus der Sicht 
der Informatik als zugrundeliegender Wissenschaft und nicht aus der Pädagogik 
(also Medienbildung oder Medienerziehung) betrachtet werden, so lassen sich diese 
mit dem Begriff informatische Bildung gut abbilden. Dabei steht das Verständnis 
der Grundlagen der Informations­ und Kommunikationstechnologie zur Beherr­
schung und kritischen Auseinandersetzung im Zentrum und nicht nur deren An­
wendung bzw. Nutzung im Unterricht. Unter diesem neuen Paradigma erscheinen 
die Kompetenzen A bis E in einem neuen Licht. 
Es kristallisieren sich für die informatische Bildung drei Kompetenzen heraus, 
die zur Allgemeinbildung gehören sollten. In einem ersten Schritt werden die zu 
erlangenden Kompetenzen kurz beschrieben und den zurzeit verwendeten Begriffen 
zugeordnet (vgl.Tab.12).
Auf der Stufe der obligatorischen Schulbildung geht es noch nicht um theoreti­
sche Grundlagen, aber im Rahmen der Anwendungskompetenzen immerhin um 
grundlegende Konzepte der Informations­ und Kommunikationstechnologie. Deren 
Vermittlung kann nicht so nebenbei oder integriert erfolgen. Um den Computer als 
Medium, Werkzeug und Inhalt des Lernens zu thematisieren, braucht es bereits auf 
der Volksschulstufe ein eigenes Fach informatische Bildung, mit der Vermittlung 
der in Tabelle 12 aufgezeigten Kompetenzen. 
Grundlagenkompetenzen 
Schülerinnen und Schüler kennen und verstehen wesentliche 
 
theoretische Grundlagen und Grenzen der Informations- 
 
und Kommunikationstechnologie. (Informatik)
Anwendungskompetenzen 
Schülerinnen und Schüler kennen und verstehen die 
 
grundlegenden Konzepte der Informations- und 
 
Kommunikationstechnologie und beherrschen die ent-
sprechenden Anwenderprogramme. (ICT)
Medienkompetenzen 
Schülerinnen und Schüler können den Computer effektiv 
 
und effizient als Werkzeug einsetzen und als Medium 
 
vor dem Hintergrund der eigenen und fremden Nutzung 
 
reflektieren. (Medienbildung)
Tab.12
  Kompetenzbereiche der informatischen Bildung
Informatik, ICT und Medienbildung


190
Aufbau einer informatischen Bildung
Als Nächstes stellt sich die Frage, wie diese Aspekte im Gymnasium vermittelt wer­
den sollen. Tabelle 13 zeigt einen qualitativen, nicht quantitativen Gesamtüber­
blick über die Stoffverteilung in die drei Bereiche Informatik, ICT und Medien. Der 
wissenschaftlich orientierte Bereich Informatik benötigt erst auf Sekundarstufe II 
ein selbstständiges Fach, während auf Stufe Sek I die Informatikanwendung das 
Hauptgewicht bekommt. Auf dieser Stufe muss neu ein Kristallisationskern für 
echte informatische Bildung festgelegt werden, während Übungsgelegenheiten im 
Sinne der heutigen integrierten Informatik durchaus in anderen Fächern verbleiben 
können.
Tab.13
  Informatische Bildung vom Kindergarten bis zur Matur
29
Informatik, ICT und Medienbildung
12



9
6
3
11
8
5
2
-1
10
7
4
1
-2
Informatik
Grundlagenkompetenzen
ICT
Anwendungskompetenzen
Computer als Medium
Medienkompetenzen
Elemente der Informatik 
als Wissenschaft
Vertiefung  
ausgewählter Gebiete
Mechanismen der  
Informationsverbreitung
Grundkonzepte 
der Programmierung
Standardanwendungen 
(Texte, Tabellen, Bilder) 
Technologische Grundkentnisse
Recherchieren und Verifizieren
Sicherheit und Privatheit
Programmieren mit  
stufengerechten Mitteln
Einführung in die  
Computeranwendung
Einführung in das Internet
Stufengerechte Einführung in den Umgang mit dem Computer
Kompetenznachweis
Kompetenznachweis
Kompetenznachweis
Schuljahr
Sek II
Sek I
Prim
ar
KG


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