"Nein! Heut ist mir das Glück erbost!" "Du sattle gut und reite getrost!"



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Der Liebe pflegte ich achtlos

Und die Natur sah ich ohne Geduld.

So verging meine Zeit

Die auf Erden mir gegeben war.

Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit.

Die Sprache verriet mich dem Schlächter.

Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden

Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.

So verging meine Zeit

Die auf Erden mir gegeben war.


Die Kräfte waren gering. Das Ziel

Lag in großer Ferne

Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich

Kaum zu erreichen.

So verging meine Zeit

Die auf Erden mir gegeben war.


III
Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut

In der wir untergegangen sind

Gedenkt


Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht

Auch der finsteren Zeit

Der ihr entronnen seid.
Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd

Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt

Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.
Dabei wissen wir doch:

Auch der Haß gegen die Niedrigkeit

verzerrt die Züge.

Auch der Zorn über das Unrecht

Macht die Stimme heiser. Ach, wir

Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit

Konnten selber nicht freundlich sein.
Ihr aber, wenn es so weit sein wird

Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist

Gedenkt unserer

Mit Nachsicht.

Vom armen B.B.

Ich, Bertolt Brecht, bin aus den schwarzen Wäldern.

Meine Mutter trug mich in die Städte hinein

Als ich in ihrem Leib lag. Und die Kälte der Wälder

Wird in mir bis zu meinem Absterben sein.
In der Asphaltstadt bin ich daheim. Von allem Anfang

Versehen mit jedem Sterbsakrament:

Mit Zeitungen. Und Tabak. Und Branntwein.

Mißtrauisch und faul und zufrieden am End.


Ich bin zu den Leuten freundlich. Ich setze

Einen steifen Hut auf nach ihrem Brauch.

Ich sage: es sind ganz besonders riechende Tiere

Und ich sage: Es macht nichts, ich bin es auch.


In meine leeren Schaukelstühle vormittags

setze ich mir mitunter ein paar Frauen

Und ich betrachte sie sorglos und sage ihnen:

In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen.


Gegen Abend versammle ich um mich Männer

Wir reden uns da mit "Gentlemen" an.

Sie haben ihre Füße auf meinen Tischen

Und sagen: Es wird besser mit uns. Und ich

Frage nicht: Wann?
Gegen Morgen in der grauen Frühe pissen die Tannen

Und ihr Ungeziefer, die Vögel fängt an zu schrein.


Um die Stunde trink ich mein Glas in der Stadt aus

Und schmeiße

Den Tabakstummel weg und schlafe beunruhigt ein.
Wir sind gesessen, ein leichtes Geschlechte

In Häusern, die für unzerstörbare galten

(So haben wir gebaut die langen Gehäuse des Eilands Manhattan

Und die dünnen Antennen, die das atlantische Meer unterhalten).


Von diesen Städten wird bleiben: der durch sie

Hindurchging, der Wind!

Fröhlich machet das Haus den Esser: Er leert es.

Wir wissen, daß wir Vorläufige sind

Und nach uns wird kommen: nichts Nennenswertes.
Bei den Erdbeben, die kommen werden, werde ich hoffentlich

Meine Virginia nicht ausgehen lassen durch Bitterkeit

Ich, Bertolt Brecht, in die Asphaltstädte verschlagen

Aus den schwarzen Wäldern in meiner Mutter in früher Zeit.

An Sich
Sei dennoch unverzagt, gib dennoch unverloren,

weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid,

vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid,

hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen!


Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren,

nimm dein Verhängnis an, laß alles unbereut,

tu was getan muß sein und eh man dir's gebeut!

Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren.


Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke

Ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an:

Dies alles ist in dir - laß deinen eitlenWahn b

Und eh du förder gehst, so geh in dich zurücke!


Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann

Dem ist die weite Welt und alles untertan.

Paul Fleming

(1609 - 1640)

Angst und Zweifel

De omnibus dubitandem est (Descartes)


Zweifle nicht

an dem


der dir sagt

er hat Angst


aber hab Angst

vor dem


der dir sagt

er kennt keinen Zweifel


Erich Fried

Annabelle

Annabelle, ach Annabelle,

du bist so herrlich intellektuell,

du bist so wunderbar negativ,

und so erfrischend destruktiv.


Annabelle, ach Annabelle,

du bist so herrlich unkonventionell,

ich bitte Dich, komm sei so gut,

mach' meine heile Welt kaputt.


Früher war ich ahnungslos wie ein Huhn,

doch sie erweitert mein Bewußtsein nun,

und diese Bewußtseinserweiterung,

ist für mich die schönste Erheiterung.


Seit ich auf ihrem Bettvorleger schlief,

da bin ich ungeheuer progressiv,

ich übe den Fortschritt und das nicht faul:

nehme zwei Schritt' auf einmal und fall' aufs Maul.


Früher hab ich oft ein eigenes Auto benutzt,

hab' mir zweimal täglich die Zähne geputzt,

hatte zwei bis drei Hosen und ein paar Mark in bar,

ich erröte, wenn ich denk', was für ein Spießer ich war.


Seit ich Annabelle hab', sind die Schuhe unbesohlt,

meine Kleider hab' ich nicht mehr von der Reinigung abgeholt,

und seit heute gehör' ich nicht mehr zur Norm,

denn ich trage jetzt die Non-Konformisten-Uniform.


Früher als ich noch ein Spiesser war,

ging ich gern ins Kino, in Konzerte sogar.

Doch mit diesem passiv-kulinarischen Genuß,

machte Annabelle ganz kurz entschlossen Schluß.


Wenn wir heut' ausgeh'n, dann geschieht das allein,

um gesellschaftspolitisch auf dem Laufenden zu sein.

Heut' bitt' ich, Annabelle, erhör' mein Fleh'n,

laß uns zu einem Diskussionsabend geh'n.


Früher hab' ich manchen Tag und manche Nacht

auf dem Fußballplatz und in der Kneipe zugebracht,

mit Freunden geplaudert, meine Zeit verdöst,

doch dann hat Annabelle mich von dem Übel erlöst.


Heut' sitz' ich vor ihr und hör' mit off'nem Mund,

wenn sie doziert, Theorien aufstellt,

und ich wünschte, diese diese Stunden würden nie vergeh'n,

ich könnt' tagelang zuhör'n ohne ein Wort zu versteh'n.


Früher dachte ich korruptes Spiesserschwein,

wer 'was schaffen will, der müsste fröhlich sein.

Doch heut' weiß ich, im Gegenteil,

im Pessimismus liegt das Heil.


Früher hab' ich nämlich gern gelacht,

doch auch hier hat sie mich weiter gebracht.

Heut' weiß ich, die Lacherei war reaktionär,

infolgedessen denk' ich nach und schreite ernst einher.


Annabelle, ach Annabelle,

du bist so herrlich intellektuell,

zerstör' mir mein rosa Brille,

und meine Gartenzwergidylle.


Früher saß ich gerne tagelang vorm Fernsehapparat

und aß und trank,

und war ein zufried'ner Konsument,

doch im höchsten Grade dekadent.


Dann hat Annabelle mich vor nicht langer Zeit

vom Konsumterror befreit.

Nur noch geist'ge Werte sind's, die ich begehr'

und von nun an bleibt der Kühlschrank leer.


Früher war ich, wie das alles zeigt,

einem billigen Vergnügen niemals abgeneigt.

Doch ab heute wird nicht mehr genossen,

dafür diskutier'n wir beide unverdrossen.


Wenn ich zu ihren Füßen lieg',

dann übe ich an mir Selbstkritik,

und zum Zeichen ihrer Sympathie,

nennt sie mich 'süßer Auswuchs kranker Bourgeoisie.


Annabelle, ach Annabelle,

du bist so herrlich unkonventionell,

du bist so herrlich emanzipiert

und hast mich wie ein Meerschweinchen dressiert.


Annabelle, ach Annabelle,

du bist so herrlich intellektuell,

und zum Zeichen deiner Emanzipation

beginnt bei dir der Bartwuchs schon.


Reinhard Mey

Ansprache

eines Fremden an eine Geschminkte vor dem Wilberforcemonument
Guten Abend, schöne Unbekannte! Es ist nachts halb zehn.

Würden Sie liebenswürdiger Weise mit mir schlafen gehen?

Wer ich bin? - Sie meinen, wie ich heiße?
Liebes Kind, ich werde Sie belügen,

Denn ich schenke Ihnen drei Pfund.

Denn ich küsse niemals auf den Mund.

Von uns beiden bin ich der Gescheitere.

Doch du darfst mich um drei weitere

Pfund betrügen.


Glaube mir, liebes Kind:

Wenn man mal in Sansibar

Und in Tirol und im Gefängnis und in Kalkutta war,

Dann merkt man erst, daß man nicht weiß, wie sonderbar

Die Menschen sind.
Deine Ehre, zum Beispiel, ist nicht dasselbe

Wie bei Peter dem Großen L'honneur. -

Übrigens war ich - (Schenk mir das gelbe

Band!) - in Hamburg an der Elbe

Schaufensterdeorateur.
Hast du das Tuten gehört?

Das ist Wilson Line.

Wie? Ich sei angetrunken? O nein, nein!

Ich bin völlig betrunken und hundsgemein geistesgestört.

Aber sechs Pfund sind immer ein Risiko wert.

Wie du mißtrauisch neben mir gehst!

Wart nur, ich erzähl dir schnurrige Sachen.

Ich weiß, du wirst lachen.

Ich weiß: daß sie dich auch traurig machen.

Obwohl du sie gar nicht verstehst.

Und auch ich -

Du wirst mir vertrauen - später in Hose und Hemd.

Mädchen wie du haben mir immer vertraut.
Ich bin etwas schief ins Leben gebaut.

Wo mir alles rätselvoll ist und fremd,

Da wohnt meine Mutter. - Quatsch! Ich bitte dich:

Sei recht laut!


Ich bin eine alte Kommode.

Oft mit Tinte und Rotwein begossen

manchmal mit Fusstritten geschlossen,

Der wird kichern, der nach meinem Tode

Mein Geheimfach entdeckt. -

Ach Kind, wenn du ahntest, wie Kunitzburger Eierkuchen schmeckt!


Das ist nun kein richtiger Scherz.

Ich bin auch nicht richtig froh.

Ich habe auch kein richtiges Herz.

Ich bin nur ein kleiner, unanständiger Schalk.

Mein richtiges Herz. Das ist anderwärts, irgendwo

Im Muschelkalk.


Ringelnatz 1929

Ärztliche Runde


Geh ich in der Mitternacht

Durch der Häuser enge Reihn

Hin, wo noch ein Kranker wacht

Bei der Lampe mattem Schein,


Blick ich an die Fenster oft,

Hinter denen fruchtlos ich

Auf Metall und Kraut gehofft,

Lausch ich, und es reget sich.


Und es kommt herab im Haus,

Als hätt' ich geklopfet an -

Ein Verstorbner tritt heraus,

Gebet stumm mit mir die Bahn.


Und mein Hündlein stutzt-und bellt,

Will mit mir nicht weiter gehn.

Wolken, fliegt vom Himmelszelt!

Daß die Sterne leuchtend stehn.


Justinus Kerner

Astern
Astern -, schwälende Tage,

alte Beschwörung, Bann,

die Götter halten die Waage

eine zögernde Stunde an.
Noch einmal die goldenen Herden

der Himmel, das Licht, der Flor,

was brütet das alte Werden

unter den sterbenden Flügeln vor?


Noch einmal das Ersehnte,

den Rausch, der Rosen Du -,

der Sommer stand und lehnte

und sah den Schwalben zu,


noch einmal ein Vermuten,

wo längst Gewissheit wacht

die Flügel streifen die Fluten

und trinken Fahrt und Nacht.


Gottfried Benn

Atmen
Atmen, du unsichtbares Gedicht

Immerfort um das eigne

Sein rein eingetauschter Weltraum. Gegengewicht.

In dem ich mich rhythmisch ereigne
Einzige Welle deren

allmähliches Meer ich bin;

Sparsamstes, du, von allen möglichen Meeren, -

Raumgewinn.


Wie viele von diesen Stellen der Räume waren schon

innen in mir. Manche Winde

sind wie mein Sohn.
Erkennst du mich. Luft, du, voll noch einst meiniger Orte

du, einmal glatte Rinde

Rundung und Blatt meiner Worte.
Rainer Maria Rilke

Au claire de la lune,

Mon ami Pierrot

Prête-moi ta plume

Pour écrire un mot

Ma chandelle est morte

Je n'ai plus de feu

Ouvre-moi ta porte

Pour l'amour de Dieu !
Au claire de la lune

Pierrot répondit

Je n'ai pas de plume,

Je suis dans mon lit

Va chez la voisine

Je crois qu'elle y est

Car dans sa cuisine

On bat le briquet.


Au claire de la lune

On n'y voit qu'un peu

On chercha la plume

On chercha du feu

En cherchant d'la sorte

Je n'sais qu'on trouva

Mais je sais que la porte

Sur eux se ferma.

Auf de' schwäb'sche

Eisebahne

Gibt's gar viele Haltstatione:

Schtuagart, Ulm, and Biberach,

Mekklebeure, Durlesbach.

|: Trulla, trulla, trulla-la, :|

Schtuagart, Ulm, and Biberach,

Mekklebeure, Durlesbach.

Auf de schwäb'sche Eisebahne

Wollt emol e Bäuerle fahre,

Geht an d'kass' und lupft de Hut:

E Billettle, send so gut!

|: Trulla, trulla, trulla-la, :|

Geht an d'kass' und lupft de Hut:

E Billettle, send so gut!
Eina Bock hat er gekaufet

Und daß er ihm net entlaufet,

Bindet ihn der gute Ma,

Hinte an de Wage na.

Böckle, tu no wacker springe.

Z'fresse werd i dir scho bringe.

Also schwätz der gut Ma',

Zündt' sei Maserpfeifle a'.

Als der Zug no wieder staut,

D'r Bauer noch sei'm Böckle schaut,

Find't er bloß no Kopf und Seil

An dem hintre Wageteil.

's packt de Baure a Baurezore,

Nimmt die Geißbock bei de Hore,

Schmeißt en, was er schmeiße ka,

Dem Kondukteur an d' Aura na.


So, jetz kannsch de Schade zahle,

Warum bisch so schnell au gfahre!

Du alloi bisch schuld do dra,

Daß i d' Goiß verlaure ha!

Des isch des Lied von sellem Baure,

Der de Geißbock hat verlaure.

Geißbock und sei traurigs Ende':

Himmel Schtuegart Sapperment.

Auf dem Schnepfenstrich
Der alte Förster Püsterich

Der wollt es nochmal wagen

Er ging wie früher auf den Schnepfenstrich

Und tat auch was erjagen.


Als er das Vöglein gebraten hätt,

Da tat ihn was verdreußen

Das Tierlein roch wie sonst so nett

Nur konnt ers nicht mehr beißen.


Er spricht zu sich voll Wehgemut

Und wischt sich ab die Träne:

Die Nase ist wie sonst noch gut

Nur bloß es fehlen die Zähne!


Busch

Auf meines Kindes Tod


Von fern die Uhren schlagen,

Es ist schon tiefe Nacht,

Die Lampe brennt so düster,

Dein Bettlein ist gemacht.


Die Winde nur noch gehen

Wehklagend um das Haus,

Wir sitzen einsam drinne

Und lauschen oft hinaus.


Es ist, als müßtest leise

Du klopfen an die Tür,

Du hätt'st dich nur verirret

Und kämst zurück zu mir.


Wir armen, armen Tore!

Wir irren ja im Graus

Des Dunkeln noch verloren -

Du fandest längst nach Haus.


(Joseph von Eichendorff)

Auf, du junger Wandersmann,

Bald schon kommt die Zeit heran,

Die Wanderszeit, die gibt uns Freud'.

Woll'n uns auf die Fahrt begeben,

Das ist unser schönstes Leben,

Große Wasser, Berg und Tal

Anzuschauen überall.


2. An dem schönen Donaufluß

Findet man so seine Lust

Und seine Freud' auf grüner Heid'.

Wo die Vöglein lieblich singen

Und die Hirschlein fröhlich springen;

Dann kommt man vor eine Stadt,

Wo es gute Arbeit hat.
3. Mancher hinterm Ofen sitzt

Und gar fein die Ohren spitzt,

Kein Stund' vors Haus ist kommen aus.

Den soll man als G'sell erkennen

Oder gar ein Meister nennen,

Der noch nirgends ist gewest,

Nur gesessen in sei'm Nest?
4. Mancher hat auf seiner Reis'

Ausgestanden Müh und Schweiß

Und Not und Pein. Das muß so sein;

Trägt's Felleisen auf dem Rücken,

Trägt es über tausend Brücken,

Bis er kommt nach Innsbruck ein,

Wo man trinkt Tirolerwein.
5. Morgens wenn der Tag angeht,

Und die Sonn' am Himmel steht

So herrlich rot wie Milch und Blut:

|: Dann ihr Brüder laßt uns reisen

Unserm Herrgott Dank erweisen

Für die schöne Wanderzeit

Hier und in die Ewigkeit :|

1. Auferstanden aus Ruinen

Und der Zukunft zugewandt,

Laß uns dir zum Guten dienen,

Deutschland, einig Vaterland.

Alte Not gilt es zu zwingen,

Und wir zwingen sie vereint,

Denn es muß uns doch gelingen,

Daß die Sonne schön wie nie

|: Über Deutschland scheint. :|


2. Glück und Frieden sei beschieden

Deutschland, unserm Vaterland.

Alle Welt sehnt sich nach Frieden,

Reicht den Völkern eure Hand.

Wenn wir brüderlich uns einen,

Schlagen wir des Volkes Feind!

Laßt das Licht des Friedens scheinen,

Daß nie eine Mutter mehr

|: Ihren Sohn beweint. :|

3. Laßt uns pflügen, laßt uns bauen,

Lernt und schafft wie nie zuvor,

Und der eignen Kraft vertrauend,

Steigt ein frei Geschlecht empor.

Deutsche Jugend, bestes Streben,

Unsres Volks in dir vereint,

Wirst du Deutschland neues Leben,

Und die Sonne schön wie nie

|: Über Deutschland scheint. :|


Aufgeräumt
Ist jemand krank ist schlimm er dran

schon weil er nirgends hingehn kann

es sei denn - Leid macht innerlich

er ginge ausnahmsweis in sich

dort aber wurde viel versäumt

kalt ist es und nicht aufgeräumt:

drum sorg dass du dein Innres immer

auch brauchen kannst als Krankenzimmer!


Eugen Roth

Ballade
Von Sonne krank und ganz von Regen zerfressen

Geraubten Lorbeer im zerrauften Haar

Hat er seine ganze Jugend, nur nicht ihre Träume vergessen

Lange das Dach, nie den Himmel, der darüber war.
O ihr, die ihr aus Himmel und Hölle vertrieben

Ihr Mörder, denen viel Leides geschah

Warum seid ihr nicht im Schoß eurer Mütter geblieben

Wo es stille war und man schlief und man war da?


Er aber sucht noch in absinthenen Meeren

Wenn ihn schon seine Mutter vergißt

Grinsend und fluchend und zuweilen nicht ohne Zähren

Immer das Land, wo es besser zu leben ist.


Schlendernd durch Höllen und gepeitscht durch Paradiese

Still und grinsend, vergehenden Gesichts

Träumt er gelegentlich von einer kleinen Wiese

Mit blauem Himmel drüber und sonst nichts.


Bertold Brecht

Ballade von der Unzulänglichkeit

des menschlichen Planens
Der Mensch lebt durch den Kopf.

Sein Kopf reicht ihm nicht aus.

Versuch es nur, von deinem Kopf

Lebt höchstens eine Laus.

Denn für dieses Leben

Ist der Mensch nicht schlau genug.

Niemals merkt er eben

Diesen Lug und Trug.


Ja, mach nur einen Plan!

Sei nur ein großes Licht!

Und mach dann noch 'nen zweiten Plan

Gehn tun sie beide nicht.

Denn für dieses Leben

Ist der Mensch nicht schlecht genug.

Doch sein höhres Streben

Ist ein schöner Zug.


Ja, renn nur nach dem Glück

Doch renne nicht zu sehr

Denn alle rennen nach dem Glück

Das Glück rennt hinterher.

Denn für dieses Leben

Ist der Mensch nicht anspruchslos genug.

Drum ist all sein Streben

Nur ein Selbstbetrug.


Der Mensch ist gar nicht gut

Drum hau ihm auf den Hut.

Hast du ihm auf den Hut gehaun

Dann wird er vielleicht gut.

Denn für dieses Leben

Ist der Mensch nicht gut genug

Darum haut ihm eben

Ruhig auf den Hut!

Bei Vampirs
Ich biete dir die Kehle dar.

Nimmst Du nicht meine Kehle wahr,

So beiß ich dich in deine.
Und saug an ihr, bis du verstehst

daß du an mir zugrunde gehst,

beißt du nicht rasch in meine.
Robert Gernhardt

Beresinalied

Von O'lt.Legler (Kt. Glarus) am 28. Nov. 1812 an der Beresina angestimmt.

1

Unser Leben gleicht der Reise



Eines Wandrers in der Nacht;

Jeder hat in seinem Gleise

|: Etwas, das ihm Kummer macht. :|

2

Aber unerwartet schwindet



Vor uns Nacht und Dunkelheit,

Und der Schwergedrückte findet

|: Linderung in seinem Leid :|

3

Mutig, mutig, liebe Brüder,



Gebt das bange Sorgen auf;

Morgen steigt die Sonne wieder

|: Freundlich an dem Himmel auf :|

4

Darum laßt uns weitergehen;



Weichet nicht verzagt zurück!

Hinter jenen fernen Höhen

|: Wartet unser noch ein Glück :|

Bewahre uns Gott


1. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,

sei mit uns auf unsern Wegen.

Sei Quelle und Brot in Wüstennot,

sei um uns mit deinem Segen,

.

2. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,



sei mit uns in allem Leiden.

Voll Wärme und Licht im Angesicht,

sei nahe in schweren Zeiten,

3. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,

sei mit uns vor allem Bösen.

Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,

sei in uns, uns zu erlösen,

4. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,

sei mit uns durch deinen Segen.

Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,

sei um uns auf unsern Wegen,

.

EG Lied 171



Text: Eugen Eckert (1985) 1987

Melodie: Anders Ruuth (um 1968) 1984 »La paz del señor«

Bim Bam Bum
Ein Glockenton fliegt durch die Nacht,

als hätt er Vogelflügel;

er fliegt in römischer Kirchentracht

wohl über Tal und HŸgel.


Er sucht die Glockentönin BIM,

die ihm vorausgeflogen;

d.h., die Sache ist sehr schlimm,

sie hat ihn nämlich betrogen.


O komm, so ruft er komm, dein BAM

erwartet dich voll Schmerzen.

Komm wieder, BIM, geliebtes Lamm,

dein BAM liebt dich von Herzen!


Doch BIM, daßihrs nur alle wißt,

hat sich dem BUM ergeben;

der ist zwar auch ein guter Christ,

allein das ist es eben.


Der BAM fliegt weiter durch die Nacht

wohl über Wald und Lichtung.

Doch, ach, er fliegt umsonst! Das macht,

er fliegt in falscher Richtung.


Morgenstern

Bis auf weiteres


Das Messer blitzt, die Schweine schrein,

man muß sie halt benutzen,

denn jeder denkt: wozu das Schwein,

wenn wir es nicht verputzen.


Und jeder schmunzelt, jeder nagt

nach Art der Kanibalen,

bis man dereinst Pfui Teufel sagt

Zum Schinken aus Westfalen.


W. Busch

Brüder in Zechen und Gruben

Brüder ihr hinter dem Pflug,

|: Aus den Fabriken und Stuben,

Folgt uns'res Banners Zug. :|
Börsengauner und Schieber

Knechten das Vaterland;

|: Wir wollen ehrlich verdienen,

Fleißig mit schaffender Hand. :|


Hitler ist unser Führer,

Ihn lohnt nicht goldner Sold,

|: Der von den jüdischen Thronen

Vor seine Füße rollt. :*)

Einst kommt der Tag der Rache,

Einmal, da werden wir frei;

|: Schaffendes Deutschland, erwache,

Brich deine Kette entzwei. :|


Dann laßt das Banner fliegen,

Daß unsre Feinde es sehn,


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